Basisabdichtung

Vorwort

Der Haupteintrag von Wasser in den Deponiekörper erfolgt bei Regenereignissen. Zusätzlich zu diesem Niederschlagswasser ist aber auch schon vorher in der Deponie eine Grundmenge an Wasser gespeichert. Zusammen mit diesem durchströmt das Niederschlagswasser den gesamten Deponiekörper und tritt an der Basis als Sickerwasser aus. Abzüglich der im Deponiekörper zurückgehaltenen und der durch das Deponiegas entweichenden Wassermengen fallen ca. 25% der Niederschläge als Sickerwasser an.

Damit das durch den Kontakt mit Abfall organische belastete Sickerwasser nicht in das Grundwasser gelangt, ist die Deponie (nach den Anforderungen der TA Siedlungsabfall für die Deponieklasse 2) mit einer aufwändigen Kombinationsabdichtung ausgestattet.

Schema

1.Unterhalb des Abfalls befindet sich zur Entwässerung eine 50 cm dicke Drainageschicht aus Kies. In dieser Schicht sind perforierte Rohre aus Kunststoff eingelassen. Wegen der hohen Durchlässigkeit der Kiesschicht sickert das Wasser bis in die Rohre und wird dort aufgefangen und aus dem Deponiekörper entfernt.

2.Eine 10 cm dicke und in Vlies eingefasste Schicht aus Sand schützt die darunter liegende Kunststoffdichtungsbahn vor Beschädigungen durch den grobkörnigen Kies.

3. Wichtigstes Hindernis des Sickerwassers auf dem Weg in den Untergrund ist die extrem undurchlässige Kunststoffdichtungsbahn aus PE-HD (Polyethylen – Hohe Dichte, 2,5 mm Dicke).

4.Unterhalb der Dichtungsbahn liegt die mineralische Dichtungsschicht. Diese besteht aus 3-lagig eingebrachtem Ton (je 25 cm). Durch die hohe Dichtigkeit des Materials besteht ein zusätzlicher Schutz gegen Beschädigungen der Dichtungsbahn und lokal eintretendes Sickerwasser.

5.Die unterste Schicht der Deponie besteht aus einer 3m dicken, künstlich aufgebrachten Schicht aus tonhaltigen Materialien. Diese so genannte „geotechnische Barriere“ wirkt ebenfalls als Schutz des Grundwassers.

Leitungssystem

Die in die Drainageschicht eingebauten Kunststoffrohrleitungssysteme haben eine Gesamtlänge von ca. 1,5 km. Alle Rohre sind jeweils mit einem künstlichen Gefälle versehen, so dass das Wasser zunächst in Sickerwassersammelschächte und von dort über Transportleitungen (Länge ca. 1,3 km) in einen zentralen Sammelschacht fließt. Hier wird ständig die anfallende Sickerwassermenge gemessen und das Wasser in Speicherbehälter gepumpt.