Deponiegasnutzung

In einem Deponiekörper finden ständig biologische Abbauprozesse statt. Hierbei entsteht ein Gas, das überwiegend aus Kohlendioxid und Methan besteht. Etwa zwei Jahre nach Inbetriebnahme einer Deponie steigt der Methananteil auf über 50 Vol%. Das Gas ist somit brennbar. Aus diesem Grund haben wir 2 Blockheizkraftwerke installiert, welche das Deponiegas, der ca. 1 km entfernten Altdeponie Fuhsetal in Fernheizwärme und elektrischen Strom umwandeln. Seit Anfang 2000 ist auch die seit 1994 in Betrieb befindliche Deponie Diebesstieg an die Gasverwertung mit angeschlossen. Das Gesetz über erneuerbare Energien schreibt für Strom aus Deponiegas genauso eine Einspeisevergütung vor, wie für Strom aus Wind-, Wasserkraft oder Solarzellen. Strom aus diesen erneuerbaren Energieträgern stellt ökologisch die höchste Stufe der Stromerzeugung da, weil keine fossilen Wärmeträger oder spaltbares radioaktives Material zur Energieerzeugung benötigt wird.

Auf der Deponie Fuhsetal befinden sich 63 und auf der Deponie Diebesstieg 16 Gasbrunnen. Durch ein Saugdruckgebläse werden alle Gasbrunnen mit einem leichten Unterdruck beaufschlagt, so dass im Deponiekörper gebildetes Gas in Richtung Gasbrunnen „wandert“. Das ist wichtig, um evtl. Geruchsbelästigungen, die bei austretenden Gas aus dem Deponiekörper entstehen können, zu vermindern. Aus diesem Grund haben wir zusätzlich zu den beiden Blockheizkraftwerken eine Hochtemperaturfackel installiert, die das abgesaugte Deponiegas bei Stillstand der beiden Blockheizkraftwerke schadstoffarm und geruchsfrei verbrennt.

Durch ständige Optimierung der Absaugung an den Gasbrunnen und der Durchführung der Wartung an den Anlagen konnte eine 90 %ige Verfügbarkeit der Verstromungsanlage erzielt werden.

Deponiegasmotor

– Hubraum: 35,41 l
– thermische Leistung 769 KW
– elektrische Leistung 490 kW

Durch ein über eine Verdichteranlage betriebenes Saugdruckgebläse werden die Gasbrunnen mit einem leichten Unterdruck beaufschlagt. Dadurch „wandert“ dass im Deponiekörper gebildete Gas in Richtung Gasbrunnen, wo es durch ein Filtersystem gesogen und gefasst wird. Anschließend gelangt es vorverdichtet durch ein Sammelleitungssystem zu Blockheizkraftwerken, wo es verwertet und in elektrischen Strom umgewandelt wird.

Stromeinspeisung

Steuerung für die Einspeisung von Deponiegasstrom in das öffentliche Stromversorgungsnetz

Hochtemperaturfackel

Für den Fall, dass die BHKWs ausfallen oder betriebsbedingt für längere Zeit ausgeschaltet werden müssen, ist zusätzlich eine Hochtemperaturfackel installiert. In dieser wird das abgesaugte Deponiegas bei 1200 Grad schadstoffarm und geruchsfrei verbrannt.